29. Juli

Das Sommerlager hat angefangen und alle Beteiligten - Artisten, Leiter, Trainer, Regisseure und Köche - sind eingetroffen. Voller Freude und munteren Gesichtern nach den Ferien sind wir aus aller Welt wieder auf unserem kleinen Winterquatier in Arlesheim zusammen.

Wie können die jungen Artisten besser motiviert werden, in den nächsten Tagen selber fleissig zu trainieren, als wenn ihre Trainer und Leiter selber ihr Können zeigen? Mit einer kleinen Show der Erwachsenen und einem Apéro wurden die Artisten begrüsst. 

Nun sind alle bereit, in den nächsten Tagen ihr Bestes zu geben, um am Ende des Lagers schon die ersten Durchläufe zu versuchen.

1. August

In der Schweiz und für jeden richtigen Eidgenossen ein heiliger Tag. Doch uns kümmert das wenig. Das tägliche Trainingsprogramm sieht fast erschrecklich gleich aus, wie an jedem anderen Tag.

Die letzten zwei Tage trainierten die Artisten von Morgens am 9:00 Uhr bis Abends am 18:00 Uhr und danach nochmals zwischen 20:00 und 22:00 Uhr. Ein strenges Programm, welches einem viel Energie und Kraft abverlangt. Den Tag durch wurde an den einzelnen Nummern trainiert und fleissig neue Tricks und Abläufe gelernt und geübt. Am Abend war Regiearbeit angesagt. Die Artisten arbeiteten mit den beiden Regisseurinnen am Rahmenprogramm, lernten Text und übten ihre theatralische Rolle. Zum Glück gibt’s da dazwischen immer erholsame Pausen mit gutem Essen und Badevergnügen an der erfrischenden Birs.

Heute üben alle den ganzen Tag mit der Regie. Das ganze Programm wird Stück für Stück durchgearbeitet und möglichst geschliffen und zusammengebastelt. Ein Marathontag, der mit einem freien Abend endet. Auch in einem unpatriotischen Jugendzirkus kann der 1. August nicht weggedacht werden.

4. August 2010

Ein ganz gewöhnlicher Zirkusalltag in unserem Lager sieht folgender Massen aus: Um halb acht werden die Artisten geweckt. Ganz gemächlich kommen alle langsam aus ihren Abteils im Schlafwagen (einem umgebautem alten Trolleybus). Diejenige Gruppe, die heute für das Aufdecken verantwortlich ist, muss besonders schnell aufstehen, so dass das Frühstück rechtzeitig bereit und auftgedeckt ist. Nach dem Essen muss die Abwaschgruppe alles abwaschen, während sich die anderen die Zähne putzen und für den Tag bereit machen. Um neun Uhr wärmen sich die Artisten ein. Entweder mit einem Fangis, Joggen oder Krafttraining und Dehnübungen. Den restlichen Vormittag trainieren die Artisten mit ihren Trainern die einzelnen Nummern. Etwa um halb eins gibt es Mittagessen. Alle stürmen hungrig mit ihren Tellern ans Buffet, wo uns unsere super Köche/innen bedienen. In der Mittagspause, ist bei den meisten ein ruhiges Hinliegen oder gemütliches Beisammensein angesagt. Nur einige, vor allem Buben haben nicht genug und müssen ihre übrige Energie beim Fussballspiel rauslassen. Am Nachmittag geht es gleich weiter wie am Morgen. Die Artisten trainieren an ihren Nummern. Diejenigen, die nichts zu tun haben, vergnügen sich entweder mit Freizeitspielen, Text-Üben oder selbstständigem Trainieren, was bei den Leitern besonders gern gesehen wird. Nach dem Abendessen üben die Artisten mit der Regie an der theatralischen Rahmengeschichte. Alle einzelnen Teile werden zu einem Ganzen zusammengefügt oder es werden schauspielerische Übungen praktiziert.

Nach zwei Stunden sind alle um 22 Uhr müde und froh noch etwas Süsses vor dem ins Bett gehen essen zu können. Zwischen 22:30 Uhr und 23:00 Uhr müssen die Artisten ins Bett. Die Älteren dürfen noch etwas länger beisammen sein und das Zusammensein im Zirkus geniessen. Für die Leiter ist der Tag zu Ende, wenn alle in ihre Betten im Wagen gekrochen sind und alles ruhig ist.