Sissach II

Kommt man als Zuschauer in den Robiano, sieht man das Programm, das Zelt von aussen und innen und die Bar-Ecke. Was läuft aber sonst noch alles hinter dem Vorhang und neben dem Programm?

Kommen wir zu einem neuen Platz, wird der Platz von den "Brunnmeistern" angezeichnet, so dass die Traktorfahrer die Wagen in Reih und Glied aufstellen können. Sind die Wagen nicht ganz genau aufgestellt, stimmt alles hinten und vorne nicht mehr und der ganze Zirkus kann nicht aufgebaut werden. Ist also diese Zentimeter-Arbeit vollbracht, kommt der Zeltbau zum Zug. Die Artisten und ihre Chefs schrauben, stecken, stellen und heben das Zeltskelett gen Himmel. Daraufhin folgt das Spannen unserer schönen, blauen Chapiteaublachen - der erste Platz im Trockenen. Nun können die Innereien von ihren Kisten an ihre Vorstellungsplätze gestellt und hochgehängt werden. Eine Arbeit die viele geduldige und ruhige Hände verlangt. Nach fünf Stunden sind Aussenzelt, Radboden, Tribüne, Bühnenbild und Beleuchtung bereit für die farbige Zirkuswelt.

Um mehr trockenen Platz zu gewinnen und am Pausenbuffet das Glas nicht mit Regenwasser füllen zu müssen, werden nochmals zwei Riesenblachen gespannt.

Ist alles soweit, sind ein, zwei Stunden angesagt, in denen jeder das machen kann, zu was er Lust hat. Scheint zu dieser Zeit die Sonne, ist es besonders schön und alle sitzen und liegen auf der Wiese oder sonst wo draussen.

Neben den grossen Arbeiten, die beim Auf- und Abbauen erledigt werden müssen, sind die Artisten auch dafür verantwortlich, dass das WC geputzt, die Tische auf- und abgedeckt und die das Zelt sauber gehalten wird. Überall gibt es sonst noch was zu erledigen oder schnell in Ordnung zu bringen. So zum Beispiel das Abnehmen des Reservationstelefons, das Anschreiben der Eintritskarten und das Betreuen des Pausenbuffets.

Es ist für Nichtbeteiligte kaum vorstellbar, was das Dabeisein alles für Energie kostet und wie viel gearbeitet wird. Trotz dem grossen Stress, der immer wieder auftritt, geniessen alle das Leben auf der Tournée und niemand wünscht sich zu dieser Zeit etwas anderes. Nur so ist ein Gelingen eines solchen Projekts überhaupt möglich.

In diesem Sinne hier ein riesen grosses Dankeschön an alle Beteiligten.