Sommerlager

Am Montag haben wir uns alle gegen Abend getroffen. Weit gereist und braun gebrannt sind wir wieder im Winterquartier bei Zelt und Wagen angekommen. Nach einer herzlichen Begrüssung allerseits haben die Artistinnen und Artisten den ersten Auftrag des Sommerlager erhalten: Sie sollen sich einen Werbespot ausdenken, in dem sie erklären, warum sie gerade beim Jugendzirkus Robiano mitmachen, was besonders toll am Robiano oder wieso der Robiano der beste Jugendzirkus ist. Mit viel Phantasie und Elan gingen die Jugendlichen an diese Aufgabe.
Nach einem Nachtessen haben wir eine grosse Wunschrunde gemacht und sind mit Martha wieder in die Regiearbeit gestartet. Schnell zeigte sich, dass alle Anwesenden hochmotiviert, zufrieden und erholt waren und somit breitete sich ein gutes Gefühl für die kommenden zehn Tage unter der Gruppe aus.

Am Dienstag haben wir den Tag genutzt und haben in sieben Trainingsblöcken wieder unsere eingerosteten Körper bewegt. Wer gerade nichts zu tun hatte, der putzte, räumte auf, ordnete, warf weg oder sortierte was das Zeug hielt. Von unserer langen „To-do“-Liste, konnten wir am Ende des Tages schon die ersten Punkte abhaken! Dank der tatkräftigen Hilfe von Heinzelfrauen und Artistenhänden gelang uns dies sogar mit einem Lächeln im Gesicht.

Am Abend machten wir uns auf den Weg nach Basel. Dort erwarteten uns glühende Kohlen, sodass wir nebst dem mitgebrachten Kartoffelsalat auch einen Klöpfer grillieren konnten. Mit ein wenig Akrobatik, „gaimschen“, Leute beobachten, zusammen lachen und schwatzen verbrachten wir eine gemütliche Zeit im St.Johannspark. Nach einem feinen Dessert am Rhein begann das grosse Feuerwerk zur Bundesfeier in Basel und wir staunten gemeinsam ob den funkelnden Kunstwerken am dunklen Himmel.
Nach einem langen Heimweg sind wir alle spät in der Nacht wieder in unseren gemütlichen Betten angekommen, haben schnell die Augen geschlossen und von dem schönen Tag geträumt.

Mit kleinen Äuglein sind wir nach ein wenig ausschlafen am Mittwochmorgen wieder aufgestanden. Dieser Tag war vor allem unserer Rahmengeschichte gewidmet, deshalb haben wir vor dem Mittagessen nur kurz drei Nummern geprobt und dann mit unseren Regiefrauen intensiv an den Theatersequenzen gearbeitet. Als Erfrischung bei diesen hochsommerlichen Temperaturen haben wir eine kurzen Schwumm in der Birs gemacht. Dieser kleine Ausflug war sehr schön und hat uns allen grossen Spass bereitet! Neben diesen Hauptbeschäftigungen haben wir wieder viel erledigt, damit wir im Herbst mit allem drin, drum und dran auf Tournée gehen können: Mit Pandas Hilfe wurden die Instrumente hervor geholt, die Souvenirsachen gezählt und geordnet oder schon Pläne für nach dem Sommerlager geschmiedet. 

Die Stimmung zwischen gross und klein ist sehr friedlich. Wir haben schon mehr erreicht in diesen paar Tagen, als wir uns gedacht haben, dank des grossen Engagements aller Robianos. Es ist sehr schön, wie alle einander helfen und zusammen arbeiten. In Pausen haben wir stets ein Vergnügen, bei Proben und Trainings sind alle konzentriert und denken mit. Somit können wir auf einen enorm gelungenen Start des Sommerlagers zurückblicken und freuen uns jeden weiteren Tag!

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen des Trainierens. Neben Trapez, Vertikaltuch, Diabolo und Jonglage wurde auch an allen anderen Nummern gefeilt. Neben dem Trainieren wurde gekleistert, Crème gekocht und Texte gelernt. Nach einem feinen Znacht wurde zusammen mit unseren Regisseurinnen an der Rahmengeschichte gearbeitet.

Auch am Freitagmorgen standen die Trainings im Mittelpunkt. Es wird langsam Zeit, dass alle Nummern stehen und nur noch kleine Veränderungen gemacht werden müssen. Nach einer etwas längeren Mittagspause, in der gelesen, Musik gehört, gespielt und geträumt wurde, machten sich die Artisten mit der Regie an die Aufgabe, das Programm weiterzuentwickeln.

Am Samstag durften alle mal etwas länger in ihren Betten bleiben. Das Ausschlafen wurde von allen genutzt und das Aufstehen wurde leichter. Nach einigen Trainings widmeten sich die Artisten am Abend wieder dem Programm und verschwanden mit der Regie in unserem schönen neuen blauen Tourneezelt.

Am Sonntag hiess es früh aufstehen. Es musste viel gemacht werden. Unser letzter Trainingstag wurde voll genutzt: Partnerluft, Seil und Jonglage, Trapez, Akro und Clown. Jeder hatte zu tun und nutze seine Zeit. Es war ein geschäftiges Treiben und von aussen sah es wie auf einem Ameisenhaufen aus. Jeder ging seinen Weg und hatte seine Aufgabe, so dass es am Schluss zu einem grossen Ganzen wird. Die Stimmung war sehr „schaffig“ und konzentriert.

Der Montag stand der Regie zur Verfügung. Es wurde total viel gearbeitet, gedacht und diskutiert. Ein solches Programm erfordert von allen Beteiligten grossen Einsatz und Engagement. Jeder denkt mit, probiert aus und gibt sich in seine Rolle ein. Es braucht jeden! Nur durch jeden einzelnen kann das Programm zudem werden, was es an der Premiere ist. Dies erfordert von allen eine grosse Konzentration während den Proben.

Nach einem frühen Znacht mit Wähen, machten sich die Artisten mit einigen Leitern auf den Weg in den Quartiercircus Bruderholz, während der Vorstand im Winterquartier zusammen kam, um wichtige organisatorische Dinge zu besprechen. Spät abends, nach einem schönen Abend im QCB, legten wir uns müde und mit vielen schönen Bildern in unsere Betten.

Der Dienstag sollte der Tag, des ersten Durchgangs werden. Das ist jedes Jahr die schwierigste Aufgabe. Es müssen gleichzeitig viele Dinge geklärt und angeschaut werden. Wer steht wo? Wer spricht mit wem? Wer bringt welche Matte raus? Wer holt welches Vertikaltuch? Warum kommt welche Person zu welchem Ausgang rein? Solche, und viele viele weitere Fragen müssen geklärt werden. Eine Aufgabe, die unsere beiden Regisseurinnen dieses Jahr super meistern. Nach diesem anstrengenden Tag, durften die Artist/innen im grossen Trainingszelt schlafen. Die Bettdecken und Kissen wurden geschnappt und einige nutzen diese Gelegenheit und zogen ins Zelt um. Nach dem Gute-Nacht-sagen und einem Robiano-Gute-Nacht-Lied wurde noch etwas getuschelt und erzählt und die letzte Nacht dieses Sommerlagers genossen.

Der letzte Tag brach an. Nach dem Wecken und Frühstücken find die Arbeit mit den Regisseurinnen an. Verschiedene Teile des Programms wurden angeschaut und geprobt. Doch anders als an den Tagen zuvor, blieb für diesen Teil des Arbeitens nur wenig Zeit. Bereits um 12.00 Uhr gab es etwas zu essen und danach stand das Aufräumen, Putzen und Packen im Mittelpunkt. Das ganze Winterquartier musste aufgeräumt und Jubiläumsfest-tauglich gemacht werden. Jeder half mit, jeder hatte seine Aufgabe. Nach dem Fundkisten-verteilen und kurzen Infos sangen wir unser Robianolied und verabschiedeten uns für nur wenige Tage voneinander. In nur drei Tage würden wir uns alle am Jubiläumsfest wieder sehen und in die Arme schliessen können. Diese Aussichten erleichterten das Verabschieden!

Wir blicken nun auf ein schönes, harmonisches, ruhiges, arbeitsreiches, phantasievolles und traumhaftes Sommerlager 2012 zurück. Es wird uns alle noch lange in Erinnerung begleiten und wir werden diese schönen Momente, die wir als kleine Robianozirkusfamilie erlebt haben, noch lange im Herzen tragen. Wir danken allen Beteiligten für diese grossartige Zeit und ihr grosses Engagement. Ohne euch würde es nicht gehen!

Videos aus dem Sommerlager